Charakteristisch für ein logarithmisches Release ist, dass sich die Zeitkonstante verkürzt, wenn der Betrag der Gain Reduction steigt. Der Vorteil dieses Verhaltens ist, dass kurze und laute Peaks (z.B. Schlagzeug) eine schnelle Release-Zeit haben, während das restliche Material mit einer langsameren Release-Zeit bearbeitet wird.
Wenn aber eine bewusst plakative und kreative Kompression das Ziel ist, macht es durchaus Sinn, die Dinge auf den Kopf zu stellen. Im Anti Log-Modus des mpressors verhält sich die Kurve genau andersherum: Wird der Threshold-Wert überschritten und die Kompression beginnt, ist die Release-Zeit zu Beginn länger. Fällt das Eingangssignal jedoch ab, wird die Release-Zeit dadurch schneller.
Die Wahl der richtigen Zeiteinstellungen ist sehr wichtig, aber je nach Dynamikverlauf des Quellmaterials kann dies eine schwierige Aufgabe sein - egal, ob einzelne Spuren oder komplette Mischungen bearbeitet werden. Wird eine sehr kurze Attack-Zeit gewählt, kann der Kompressor zwar die kurzen Spitzen abfangen, andererseits wird aber auch das anhaltende Signal bearbeitet, was zu hörbaren Verzerrungen führen kann. Längere Einstellungen reduzieren die Verzerrung deutlich, aber dann ist der Kompressor zu langsam, um schnelle Impulse abzufangen. Hier kommt die Auto Fast-Funktion ins Spiel. Wenn Sie z. B. den Attack auf 80 ms einstellen und dann den Auto Fast-Modus aktivieren, wird die Attack-Zeit bei schnellen und lauten Signalimpulsen automatisch verkürzt. Der Kompressor reduziert das Signal schnell und verhindert, dass es durchschlüpft.
Negative Ratios - was bedeutet das genau? Um diese Funktion besser zu verstehen, ist es sinnvoll, sich vor Augen zu führen, was der Ratio-Regler eines "normalen" Kompressors bewirkt:
Bei einem negativen Verhältnis knickt die Kennlinie ab und kehrt nach Überschreiten der Schwelle wieder nach unten zurück. Je lauter das Eingangssignal, desto niedriger das Ausgangssignal - perfekt für groovige Kompressionseffekte. Um die extreme "Zerstörung" in den Griff zu bekommen, ist der Einsatz des Gain Reduction Limiter genau die richtige Idee.
Eine Besonderheit des mpressor|500 ist der Gain Reduction Limiter für die Steuerspannung.
Dieser Limiter befindet sich nicht im Audiopfad, wo er normalerweise zu finden ist, sondern im Steuerpfad des Kompressors. Wenn er aktiviert ist, begrenzt er die Steuerspannung entsprechend der Einstellung des GR-Limit-Reglers. Das bedeutet: Egal wie hoch der Eingangspegel wird - die Verstärkungsreduzierung wird nie den von Ihnen eingestellten Wert überschreiten.
Laute Parts in einem Arrangement können ihre Dynamik behalten, da sie nicht über die Grenze des Gain Reduction Limiters hinaus komprimiert werden.
Einige sehr schöne Spezialeffekte wie Ducking oder Aufwärtskompression lassen sich auf diese Weise leicht erzielen, indem nur die leiseren Teile reduziert werden, ohne dabei die ursprüngliche Dynamik zu verändern.
Der mpressor|500 ist ein reiner Feed-Forward-Kompressor, bei dem das Gain-Potentiometer vor dem Bedienelement sitzt. Das bedeutet, dass die Intensität der Sättigung durch unterschiedliche Einstellungen des Gain-Reglers angehoben oder abgesenkt werden kann.
Das Besondere: Der Detektor im Sidechain des Kompressors läuft parallel und wird daher durch den THD-Boost überhaupt nicht beeinflusst. Die eigentliche Kompression ändert sich nicht, es wird nur der Klang beeinflusst.
Sie erzeugen ein gesättigtes Signal, das dadurch auch in der Dynamik reduziert wird, aber die eigentliche Regelung des Kompressors selbst basiert immer auf der ursprünglichen Dynamik inklusive aller Transienten, Impulse usw.
Das Gain-Reduction-Meter ist ein sehr wichtiges visuelles Hilfsmittel, um die Arbeitsweise des Kompressors zusätzlich zu dem zu beurteilen, was Ihre Ohren Ihnen sagen. Der mpressor|500 verwendet dazu eine analoge Dynamikvariante, die die Vorteile von VU-Metern und LED-Ketten vereint. Auch diese Anzeige basiert auf LEDs, aber ein spezielles Schaltungsdesign ermöglicht es, Zwischenwerte durch Modulation der Helligkeit der LEDs anzuzeigen.
Dies bedeutet eine echte analoge Darstellung des Kompressorbetriebs: Sehr schnell, aber mit sanften Übergängen. Der Anwender erhält ein wichtiges Werkzeug zur präzisen Überwachung der Gain Reduction - endlich stimmt das Verhältnis zwischen akustischer und visueller Wahrnehmung.
Frequenzgang: <10 Hz - 390 kHz (-3,0 dB)
THD+N @ +0 dBu, 20 Hz - 22 kHz:
500er Modul: 0,04 %
Modul der Serie 500: (THD Boost): 0,24 %
THD+N @ +10 dBu, 20 Hz - 22 kHz:
Modul der Serie 500: 0,19 %
Modul der Serie 00: (THD Boost): 2,20 %
Grundrauschen, 20 Hz - 20 kHz (A-bewertet):
Modul der Serie 500: -79 dBu
Modul der Serie 500: (THD Boost): -78 dBu
Dynamikbereich, 20 Hz - 22 kHz:
Modul der Serie 500: 99 dB
Maximaler Eingangspegel: +21 dBu
Maximaler Ausgangspegel: +22 dBu
Impedanz:
Eingang: 10 kOhm
Ausgang: 68 Ohm
Abmessungen (B x H x T, inkl. Knöpfe): 4,09" x 5,39" x 8,1" 104 mm x 137 mm x 205 mm
Gewicht: 3,04 lbs / 1,38 kg
Leistungsaufnahme: 6 Watt
Potentiometer: 41 Stufen
Channels
2 (Stereo)
Hardware format
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